Krise als Chance

Die Kirche in Deutschland steht an einem Wendepunkt. Sinkende Mitgliederzahlen und damit verbundene Einnahmeverluste aus der Kirchensteuer stellen viele Gemeinden vor große finanzielle Herausforderungen. Gleichzeitig erhöhen staatliche Auflagen zum Klimaschutz den Druck, den CO₂-Ausstoß kirchlicher Gebäude zu senken – ein notwendiger, aber kostenintensiver Prozess. Hinzu kommen steigende Betriebskosten und der akute Mangel an Pastorinnen und Pastoren, der in immer mehr Regionen zu unbesetzten Pfarrstellen führt.

 

Diese Herkulesaufgabe wird nun die neu gewählte Kreissynode des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Wesermarsch angehen. Es ist geplant, systematisch zu prüfen, welche Gebäude tatsächlich noch gebraucht werden, über neue Nutzungsmodelle nachzudenken und Einsparungen bei den Betriebskosten zu ermöglichen. Zudem soll überlegt werden, wie und mit welchen benachbarten Pfarrstellen Verbundlösungen geschaffen werden können, um die seelsorgerliche Versorgung langfristig zu sichern.

 

Auch wenn es im Moment schwierig aussieht, steckt in der aktuellen Lage eine große Chance: die Kirche kann sich neu ausrichten.

 

Kirche war nie nur ein Gebäude oder eine Verwaltung – sie lebt von Menschen, vom Glauben, vom Miteinander und von der Nächstenliebe. Daran können wir anknüpfen.

 

Wenn wir weniger besitzen, können wir flexibler werden. Wenn weniger vorgeschrieben ist, können mehr Menschen mitgestalten. Und wenn wir mit weniger Geld auskommen müssen, lernen wir vielleicht, achtsamer und nachhaltiger zu handeln – für die Umwelt und für die Menschen um uns herum.

 

Doch dafür braucht es den Mut, Neues zuzulassen, Altes zu hinterfragen und Gewohntes loszulassen. Es ist ernst – und wir alle sind gefragt: Wie soll es zukünftig mit unserer Kirchengemeinde weitergehen? Wir müssen offen sein für neue Wege – damit die Kirche in der Nähe bleibt.

 

Regelmäßig wird in den Tageszeitungen über die nächsten Schritte zu lesen sein, aber auch wir bemühen uns, im Kirchenboten über den aktuellen Stand zu berichten. Und: Sollten Sie Ideen, Anregungen oder Fragen haben – wir sind jederzeit offen dafür und freuen uns, davon zu hören.

 

Diese Phase des Umbruchs ist kein Zeichen des Scheiterns, sondern ein Ruf zur Rückbesinnung auf das Wesentliche. Die Kirche der Zukunft wird anders sein – aber sie kann lebendig, relevant und inspirierend bleiben.

Dies ist eine OpenStreetMap Karte. Wenn Sie auf diese Karte klicken, stimmen Sie der Datenschutzerklärung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) zu. Außerdem stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie zu.