Konstituierende Sitzung der Kreissynode
Nach einem Abendmahlsgottesdienst in der Friedrichs-Kirche in Brake-Hammelwarden kamen die Synodalen des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch am Mittwoch, 22. Januar 2025 im Gemeindehaus zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.
Nachdem Alterspräsidentin Karin Tönjes aus Nordenham die Sitzung eröffnet hatte, skizzierte Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas in ihrem Bericht die anstehenden Aufgaben der Synode. Eine Aufgabe wird sein, zu prüfen, wie viele und welche kirchlichen Gebäude zukünftig instandgehalten und genutzt werden können. Zum einen soll das kirchlich beschlossene Klimaschutzziel erreicht werden, zum anderen stehen angesichts rückläufiger Gemeindegliederzahlen geringere Finanzmittel zur Verfügung. „Die Gebäude werden nicht alle in kirchlicher Nutzung bleiben können.“
Eine weitere Herausforderung werde die Wiederbesetzung von freiwerdenden Pfarrstellen. Absehbarer Mangel an Pfarrpersonen wie auch die Erstellung von Gebäudekonzepten erfordern immer stärker die regionale Zusammenarbeit der Kirchengemeinden. Erfreulicherweise ist die Zusammenarbeit über den eigenen Kirchturm hinaus in den letzten Jahren deutlich intensiver geworden. „Den Weg müssen wir weiter gehen“, so Geerken-Thomas „denn hierbei entsteht viel Neues, und Ehrenamtliche unterstützen sich gegenseitig bei Aufgaben, die alle machen. Das ist eine Bereicherung.“
Die weitere Tagesordnung der ersten Sitzung des Kirchenparlamentes war insbesondere von Wahlen zur Besetzung von Gremien und Ämtern geprägt.
Zum Vorsitzenden der Kreissynode wurde erneut Jost Richter, Notar und Rechtsanwalt aus Nordenham, gewählt.
Als stellvertretende Kreispfarrerin wählte die Synode Pfarrerin Susanne Stephan aus Burhave, als weiteren Theologen im Kreiskirchenrat Pfarrer Christopher Iven aus Nordenham. Als nichttheologische Mitglieder des Kreiskirchenrates wurden Birgit Bethge (Abbehausen), Ingo Ostendorf (Esenshamm), Annegret Conrady (Blexen) und Johannes Rauhut (Nordenham) bestimmt. Jost Richter und die Kreispfarrerin gehören durch ihre Ämter dem Kreiskirchenrat an. Der Kreiskirchenrat verantwortet unter der Leitung der Kreispfarrerin die Angelegenheiten des Kirchenkreises zwischen den Tagungen der Kreissynode.
Im Amt des Diakoniepfarrers wurde Ingmar Hammann aus den Kirchengemeinden Warfleth und Neuenhuntorf bestätigt. Er ist damit zusammen mit dem Leiter des Diakonischen Werkes der erste Ansprechpartner in allen diakonischen Angelegenheiten des Kirchenkreises. Ihm stehen die neugewählten Vorstandsmitglieder Doris Anders (Elsfleth), Norbert Geyer (Burhave), Birgit Bethge (Abbehausen), Silke Mertens (Warfleth) und Eike Bohlmann (Brake) zur Seite.
Überraschend großen Andrang gab es gegen Ende des Wahlmarathons bei den Wahlen zum neuen Visitationsteam. Dieses Team besucht unter Leitung der Kreispfarrerin in jedem Jahr zwei oder mehr Kirchengemeinden, um sich über die <Situation vor Ort zu informieren und Rückmeldungen zu geben. Für die kommenden sechs Jahre besteht das Visitationsteam aus 13 Mitgliedern. Durch die Größe des Teams können die unterschiedlichen Visitationsaufgaben gut aufgeteilt werden.
Abschließend musste die neue Kreissynode über einen Nachtragshaushalt beraten. Dieser war durch die Gründung des Ev. Kita-Verbundes notwendig geworden. Verwaltungsleiter Matthias Hadeler stellte das 160-seitige Zahlenwerk vor, das daraufhin einstimmig verabschiedet wurde.
Als nächsten Tagungstermin legte die Kreissynode den 13. Juni fest. Thema werden dann voraussichtlich schon erste Überlegungen zur Anpassung des Gebäudebestandes sein.
Dietmar Reumann-Claßen
Berichte Tagungen Kreissynode 2022 - 2024
Kreissynode 2024
April 2024
Am Freitag, 26. April 2024 kam die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch im Gemeindehaus in Lemwerder zu ihrer Frühjahrstagung zusammen. Der Gottesdienst zum Auftakt fand in der St.-Gallus-Kirche zu Altenesch statt. In ihm wurde Kreisjugenddiakonin Doris Kügler aus ihrem aktiven Dienst in den Ruhestand verabschiedet. Diakonin Kügler hatte in den zurückliegenden mehr als 30 Jahren die Kinder- und Jugendarbeit des Kirchenkreises geprägt. Nun wurde sie von Kollegen und Weggefährten mit Abschiedsworten bedacht und von Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas von ihrem Dienst entpflichtet.
Der Frühjahrstagung selbst lag der thematische Schwerpunkt der Kinder- und Jugendarbeit zugrunde. Farina Köpke, Bildungsreferentin im Landesjugendpfarramt, stellte in ihrem einleitenden Impulsvortrag die Ergebnisse der jüngsten Trendstudie „Jugend in Deutschland“ vor. Diese wurden in einer anschließenden Gruppenarbeit für verschiedene Zielgruppen innerhalb kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit beraten.
In einem zweiten thematischen Schwerpunkt gab der Klimarat des Kirchenkreises den versammelten Synodalen Einblick in den Stand der Gründung einer Energiegenossenschaft. Eine solche Genossenschaft war der Synode im Herbst als zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität vorgestellt worden. Zwischenzeitlich ist ein Satzungsentwurf für die Genossenschaft erarbeitet worden. Felix Rodenjohann vom Klimarat stellte die Zielsetzung der Genossenschaft vor und warb bei den Gemeinden für die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen.
Dietmar Reumann-Claßen
Oktober 2024
Am Mittwoch, 23.Oktober 2024, kam die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch in
Wiechmanns Hotel in Brake zur letzten Tagung der laufenden Wahlperiode zusammen.
Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Jost Richter überbrachte Oberkirchenrat Sebastian Groß die Grüße des Oberkirchenrates. Er dankte den Kreissynodalen für ihre ehrenamtliche Arbeit bei der Gestaltung der Kirche. Beispielhaft nannte er die Gründung der Energiegenossenschaft und des Verbundes für die evangelischen Kindertagesstätten. Beide Beschlüsse seien wegweisend für die gesamte Landeskirche. Zusammenfassend sagte er: „Mit all ihren Beschlüssen haben Sie unsere christlichen Werte mit Leben gefüllt“. Dafür zollte er den rund 50 Synodalen „Respekt, Dankbarkeit und Demut“ seitens der Kirchenleitung.
Im Blick auf den in Gründung befindlichen neuen Kita-Verbund konnte Kreispfarrerin Geerken-Thomas Erfreuliches mitteilen: Mittlerweile haben alle Kirchengemeinden und alle Kommunen dem Verbund zugestimmt. So kann der Zusammenschluss wie geplant zum 1.1.2025 mit allen
evangelischen Kitas in der Wesermarsch an den Start gehen. Auch für die Geschäftsführung des Verbandes konnte inzwischen eine geeignete Person gewonnen werden: Geerken-Thomas stellte der Synode Frau Dörthe Grafe aus Rastede als Geschäftsführerin des Kita-Verbundes vor: „Sie bringt alles mit, was gebraucht wird, um den neuen Verbund ans Laufen zu bekommen.“ Frau Grafe stellte sich den Synodalen mit ihrem Werdegang vor und betonte, wie sehr sie sich auf ihre neue Aufgabe freut.
Sie wurde mit großem Applaus willkommen geheißen.
Im weiteren Verlauf der Tagung wurden der Jahresabschluss 2022 sowie die Haushaltsplanung für 2025 vorgestellt. Aufgrund des Rückganges der Kirchensteuereinnahmen sind auch die Zuweisungen seitens der Landeskirche an den Kirchenkreis für 2025 rückläufig. Matthias Hadeler stellte dar, dass eine Erhöhung der Umlage der Gemeinden unumgänglich sei. Beide Zahlenwerke wurden ohne Gegenstimme verabschiedet.
Mit Spannung wurde der Bericht über die Strukturreform der Verwaltung erwartet. Jost Richter
stellte den Diskussionsprozess zu den beiden vorliegenden Reform-Modellen dar. Er konnte
berichten, dass sich Vertreter beider Modelle inzwischen auf einen gemeinsamen Vorschlag
verständigt haben. Er enthält nun seiner Meinung nach „das Beste von beidem“. Dieser Vorschlag wird auf der nächsten Tagung der Landessynode beraten.
Als Vorsitzende der landeskirchlichen Arbeitsgruppe „Gebäude“ berichtete Kreispfarrerin Geerken- Thomas über den Diskussionsstand zur Zukunft des Gebäudebestandes im Bereich der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg. Hier zeichnet sich immer mehr ab, dass im Bereich der Landeskirche die Gebäudekosten um 30 % reduziert werden müssen. Gründe dafür sind sowohl rückläufige Einnahmen wie auch das Ziel der Klimaneutralität. Dies soll bis 2045 erreicht werden.
Eine Diskussion über die zukünftige Größe der Kreissynode wurde nicht gewünscht. Damit gilt das neue Gesetz, nach dem eine Kreissynode aus 50 Mitgliedern besteht. Für die Wesermarsch bedeutet das, dass sie sich um 10 Mitglieder reduziert und die meisten Gemeinden mit einem Delegierten vertreten sind und nur noch die drei größten Gemeinden je zwei Vertreterinnen entsenden können.
Pfarrerinnen und Pfarrer werden zusätzlich entsandt und sollen ein Drittel der Delegierten stellen.
Termin für die konstituierende Sitzung der neugewählten Kreissynode wurde der 22. Januar festgelegt.
Die letzte Synodaltagung wurde seitens des Vorsitzenden und der Kreispfarrerin vom ausdrücklichen Dank für die geleistete Mitarbeit gerahmt: So stand am Beginn des Abends ein festliches Essen und am Ende nannte die Kreispfarrerin noch einmal namentlich all diejenigen, die in Ausschüssen und Ämtern mitgewirkt haben.
Nach einer Abendandacht gingen die Synodalen unter dem Segen auseinander.
Dietmar Reumann-Claßen
Kreissynode 2023
November 2023
Herbsttagung der Kreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch November 2023
Am Mittwoch, 8. November kam die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch im Paul-Gerhard Haus in Brake zu ihrer Herbsttagung zusammen.
Die Andacht zum Auftakt hielt Pastor Philipp Nicolaus aus Elsfleth. Eine Neuerung erwartete die Gemeinde schon beim Betreten der Kirche: Aufgrund der unbefriedigenden Akustik im Kirchraum wurden Kopfhörer ausgeteilt, über die die Synodalgemeinde den Worten des Pastors gut folgen konnten.
Der thematische Schwerpunkt des Treffens lag in einem Bericht des Klimarates. Dieser wurde im Frühjahr 2022 eingesetzt, um die Kirchengemeinden auf dem Weg hin zur Klimaneutralität zu beraten. Der Vorsitzende der Kreissynode, Rechtsanwalt Jost Richter, stellte zunächst die bisherigen Ergebnisse des Klimarates dar. Anschließend beschrieb Felix Rodenjohann, Geschäftsführer des Unternehmens ansvar 2030 und ehrenamtliches Mitglied des Klimarates, einen Weg, den der Klimarat mit seiner Expertise erarbeitet hat. Der sieht die Gründung einer Energiegenossenschaft vor. Mit deren Hilfe sollen Investitionen möglich werden, durch die kostengünstige erneuerbare Energie für die Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt werden kann.
Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas unterstützt den Antrag und stellt ihn in Verbindung mit dem Klimaschutzgesetz der Landeskirche. Dieses wird in zwei Wochen verabschiedet und wird die Gemeinden entsprechend der Vorlage dazu verpflichten, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Die Synodale Annegret Conrady merkt an, dass in der nördlichen Wesermarsch schon jetzt keine Flächen mehr vorhanden sind, die für die Erzeugung regenerativer Energien zur Verfügung stehen.
Die Kreispfarrerin ergänzt daraufhin, dass der Weg zur Klimaneutralität seitens der Kirche nur im Gespräch mit der Landwirtschaft gegangen werden kann. Hierzu hat es bereits einen Kontakt mit dem Kreislandvolkverband gegeben.
Im abschließenden Beschluss der Synode wird der Klimarat beauftragt, Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien zu prüfen und diese einer weiteren Synodaltagung vorzustellen.
Weitere Themen sind die Abnahme der Jahresrechnung für das Jahr 2021 und die Verabschiedung des Haushaltsplanes für das kommende Jahr. Beide Zahlenwerke stellt der Leiter der Regionalen Dienststelle Matthias Hadeler vor. Außerdem kann er den Synodalen berichten, dass seine Dienststelle im Oktober alle Eröffnungsbilanzen erstellt hat. Dies bedeutet einen großen Schritt für die Umstellung des kirchlichen Buchungswesens.
Schließlich hatte die Synode ein stellvertretendes nichttheologisches Mitglied in die Landessynode zu entsenden. Für dieses Amt kandidierte Ingbert Plewka aus Nordenham. Er wurde ohne Gegenstimme gewählt.
Dietmar Reumann-Claßen
Mai 2023
Frühjahrstagung der Kreissynode 2023 in Seefeld
Am Freitag, 5. Mai kam die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch in Seefeld zu ihrer Frühjahrtagung zusammen. Thematische Schwerpunkte waren der Gottesdienst und die Bündelung der Arbeit in den evangelischen Kindertagesstätten.
Der Schwerpunkt „Gottesdienst“ ging auf ein Anliegen der Synodalen zurück. Deutlich rückläufige Zahlen bei den Pfarrpersonen auf der einen und sich ausdifferenzierende Bedürfnisse bei den Gemeindemitgliedern auf der anderen Seite machten Beratungen zu diesem Thema notwendig, wie Kreispfarrerin Geerken-Thomas in ihrer Einleitung ausführte. Auch die Beschränkungen der Corona-Zeit haben die festgefügte Gottesdienstlandschaft in Bewegung gebracht, und, so Geerken-Thomas: „Sie haben z.T. sogar Impulse gesetzt, die über die Pandemie hinaus geblieben sind. Dazu gehören z.B. eine größere Zahl an Gottesdiensten unter freiem Himmel, kürzere Gottesdienste und Online-Formate.“
Pastor Cornelius Grohs, Referent für Gottesdienst und Kirchenmusik in Oldenburg, setzte mit seinem Impulsreferat einen inhaltlich klar profilierten Akzent. Seiner Auffassung nach kann die Entwicklung des Gottesdienstes in Zukunft sinnvoll nur „regio-lokal“ gedacht werden. Das bedeutet: Die Angebote vor Ort müssen in ein Konzept für die ganze Region eingebettet sein. Nur so kann eine Vielfalt des gottesdienstlichen Lebens angeboten werden, wie sie den Bedürfnissen der Gemeindemitglieder von heute entspricht. So wäre es gut, wenn innerhalb einer Region musikalisch geprägte Gottesdienste genauso regelmäßig gefeiert werden wie Taizé-Andachten, bunte Gottesdienste für jung und alt zu einer familienfreundlichen Uhrzeit genau so verlässlich wie Abendmahlsgottesdienste mit voller Liturgie: „Gottesdienst gibt es nur noch im Plural“ so Pfarrer Grohs. Er warb eindringlich für „deutlich mehr gottesdienstliche Vielfalt statt immer nur vielfach das Gleiche“. Die hauptamtlichen Pfarrerinnen und Pfarrer sieht er vornehmlich in der Verantwortung für ein regionales vielfältig profiliertes Gottesdienstangebot.
Wenn zugleich in den Kirchen vor Ort regelmäßig Gottesdienste stattfinden sollen, sieht Grohs hierfür Chancen, dass diese von kleinen ehrenamtlichen Teams vorbereitet und geleitet werden. Dafür gäbe es viele Beispiele für kleine Formen, die einen wöchentlichen oder 14-tägigen Gottesdienst vor Ort möglich machen. Pastorinnen und Pastoren haben dabei die Aufgabe, die Ehrenamtlichen darin zu unterstützen.
Schließlich warb Grohs dafür, bei jedem Angebot besonders die Gottesdienst-Anfänger im Blick zu behalten. „Seit der Reformation heißt Gottesdienst: Das Wesentliche muss für jeden verständlich sein! Gottesdienste müssen relevant und elementar sein, ohne die Botschaft zu verniedlichen.“
Abschließend ermutigte der Referent dazu, überkommene Formen auch sterben zu lassen. Nur so gibt es Freiraum für Neues. Lange Zeit sei es in der Kirche so gewesen, dass die Hauptamtlichen machen und die Ehrenamtlichen ihnen dabei helfen. In Zukunft sei es umgekehrt: Das gottesdienstliche Leben wird immer mehr von den Ehrenamtlichen gestaltet, und die Hauptamtlichen unterstützen sie dabei.
An das Impulsreferat schloss sich ein reger Austausch in den drei Regionen des Kirchenkreises an. Zum Teil wurden schon erste Schritte vereinbart, wie man in der Region zu einem regional abgestimmten Gottesdienstkonzept kommen will.
Im zweiten Schwerpunkt stand die Verabschiedung der Satzung für den Verbund ev.-luth. Kindertagesstätten im Kirchenkreis Wesermarsch an. Bislang befinden sich die Kindertagesstätten in Trägerschaft der Kirchengemeinden. Seit langem wachsen jedoch die Anforderungen an die Geschäftsführung für die Kindertagesstätten. So haben Kirchengemeinden den Kirchenkreis um die Gründung eines Verbundes gebeten, um die Geschäftsführungsaufgaben zu bündeln und in hauptamtliche Hände zu legen. Andere Kirchenkreise haben bereits solche Kita-Verbünde gegründet und damit gute Erfahrungen gesammelt. Auch die Kommunen begrüßen den Umstand, dass sie es nur noch mit einem Ansprech- und Verhandlungspartner zu tun haben, auch wenn dies für sie mit höheren Verwaltungsausgaben für die Kitas verbunden ist.
Der Vorsitzende des Synode Rechtsanwalt Jost Richter stellte den Synodalen den Satzungsentwurf ausführlich vor. Er wurde einstimmig beschlossen. Jost Richter teilte anschließend mit, dass er hoffte, dass der Verbund zum 1.1.2025 seine Arbeit aufnehmen könne. Bis dahin müssen die Kirchengemeinden entscheiden, ob sie einen Aufnahmeantrag für ihre Kindertagesstätte stellen.
Dietmar Reumann-Claßen
Kreissynode 2022
November 2022
Herbsttagung der Kreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch am 9. November 2022 in Elsfleth
Am Mittwoch, 9.11.2022 kam die Kreissynode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch in Elsfleth zu ihrer Herbsttagung zusammen. Die Synode begann mit einem Gottesdienst in der St.-Nicolai-Kirche, der von Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker geleitet wurde.
Die zentralen Punkte der anschließenden Beratungen waren der Jahresbericht der Kreispfarrerin, die Haushaltsplanungen für 2023 sowie mehrere Nachwahlen.
Jahresbericht der Kreispfarrerin
Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas zog in ihrem Bericht nach drei Jahren in ihrer Verantwortung für den Kirchenkreis Wesermarsch eine Zwischenbilanz.
Die Corona-Pandemie war der eine maßgebende Faktor, der diese drei Jahre prägte, das andere war der Verlust von 6,5 Pfarrstellen innerhalb von nur 3 Jahren, was einem Rückgang um 25 % entspricht. Dieser Verlust sei deutlich zu spüren und habe zu Veränderungen in der pfarramtlichen Versorgung geführt. Vielfach sind die Anzahl der Gottesdienste reduziert worden, die Vertretungsregelungen haben sich verändert.
Auch die Corona-Pandemie hat ihre Spuren in den Gemeinden hinterlassen. In der Jugendarbeit wirkt sich aus, dass Konfirmandinnen und Konfirmanden kaum kirchliches Leben kennenlernen konnten. Manche Chöre und Gemeindegruppen haben sich nach der Pandemie nicht wieder zusammengefunden. Pandemie und Rückgang der Pfarrstellen zusammen haben aber auch dazu geführt, dass in den Gemeinden Gewohntes auf den Prüfstand gestellt und neue Wege beherzt angegangen wurden. So zeigte die Kreispfarrerin anhand einer Fülle von Beispielen, wie lebendig und mutig sie „ihre“ Wesermarsch-Gemeinden in den letzten drei Jahren erlebt habe. So sind unkomplizierte Formen der Zusammenarbeit zwischen Nachbargemeinden weiter gewachsen, verschiedene Gottesdienstformate haben sich entwickelt, die Urlauberseelsorge der Butjadinger Gemeinden hat neue Fahrt aufgenommen und für 2023 stehen drei große überregionale Tauffeste in den Gemeindekalendern wie auch neue Formen der Konfirmandenzeit.
Dies führt dazu, dass Kreispfarrerin Geerken-Thomas sich zuversichtlich zeigte, dass die Gemeinden sich mutig und kreativ auf die sich deutlich verändernden Rahmenbedingungen einstellten. „Wir sind auf dem Weg von der Volkskirche zur Entscheidungskirche“ sagte sie abschließend, „und wir, niemand sonst, entscheidet, ob aus dem Umbruch ein Abbruch wird oder ein neuer Aufbruch.“ Dabei sei nicht wegzureden: „Aufbrechen ist anstrengend! Aufbrechen geht auch mit Verlusten einher; auch das zeigt uns die Kirchengeschichte. Aber wenn Menschen nicht immer wieder in der Geschichte des Judentums und des Christentums aufgebrochen wären, und dabei auch manches hinter sich gelassen hätten, dann wären wir heute nicht hier.“
Klimarat
Nach dem Bericht der Kreispfarrerin beriet die Synode den Antrag des im April gegründeten Klimarates und beschloss einen Aufbruch in Sachen Klimaschutz: Der Kirchenkreis Wesermarsch will Pilotregion in Sachen Klimaschutz werden und strebt mit Unterstützung des Unternehmens ansvar2030 eine Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 an.
Haushaltsplanung 2023
Der Haushaltsplan für das kommende Jahr wurde von Matthias Hadeler, dem Leiter der Regionalen Dienststelle, vorgestellt. Er stellte die schwierigen Rahmenbedingungen dar, denen die Planungen für das neue Jahr unterliegen. Er freute sich jedoch, den Synodalen einen Haushaltsplan vorstellen zu können, der sich weitgehend im Rahmen der Vorjahreszahlen bewegt.
Nachwahlen
Für das Leitungsorgan der Oldenburgischen Kirche, die Synode, waren zwei Nachwahlen durchzuführen. Ein theologisches und ein nichttheologisches Mitglied mussten neu entsandt werden. Gewählt wurden Kreispfarrerin Geerken-Thomas (57) als Theologin und der 21-jährige Chris Schellstede aus der Kirchengemeinde Blexen als neuer nichttheologischer Vertreter der Wesermarsch in der Synode.
Auch für die Diakonie wurden Nachwahlen notwendig: Frau Birgit Bethge aus Abbehausen wurde in den Vorstand des Diakonischen Werkes Wesermarsch und Herr Norbert Geyer aus Burhave in die Diakonische Konferenz des Diakonischen Werkes der Gesamtkirche gewählt.
Frühjahrstagung 2022
Frühjahrstagung der Kreissynode - Kreissynode setzt Kreisklimarat ein
Am Freitag, 29. April kam die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch zu ihrer Frühjahrstagung in Großenmeer zusammen. Traditionell widmet sich die Synode auf ihrer Frühjahrstagung einem thematischen Schwerpunkt. Dieser lautete in diesem Jahr „Schöpfungsbewahrung und Klimaschutz im Kirchenkreis Wesermarsch.“
Nach einem Gottesdienst zum Auftakt, den Pfarrerin Sonja Brockmann in der St. Anna-Kirche zu Großenmeer leitete, begrüßte der Vorsitzende der Kreissynode Rechtsanwalt Jost Richter die anwesenden 45 Synodalen sowie die interessierte Öffentlichkeit.
Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas stellte der Synode Herrn Felix Rodenjohann vom Regionalentwicklungsunternehmen ansvar 2030 vor. Der Kreiskirchenrat hatte ihn für die Begleitung der Synode gewonnen. Dieser gab in einem Impulsvortrag zunächst einen Überblick über die Diskussion und Entwicklung der Klimaproblematik in den zurückliegenden 50 Jahren. Schon der Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ im Jahr 1972 habe die Gefahren des ungebremsten CO2-Ausstoßes beschrieben und berechnet. Leider seien immer wieder Entwicklungen aufgetreten, die eine konsequente Bekämpfung der Treibhausemissionen verhinderten. Das führt dazu, dass in der gegenwärtigen Situation nicht mehr viel Zeit bleibt, um unkalkulierbare Risiken zu verhindern. So sind alle Firmen, Körperschaften und eben auch alle Kirchengemeinden aufgefordert, möglichst schnell CO2-neutral zu werden.
Nach einer Aussprache bearbeiteten die Kreissynodalen die Thematik in Arbeitsgruppen, die sich den Bereichen „Reisen und Mobilität“, „Wohnen und Gebäude“, „Ernährung und Landwirtschaft“ sowie „Gemeindeleben und Soziales“ widmeten. Ideen zur konkreten Umsetzung wurden gesammelt und im Plenum zusammengeführt.
Kreispfarrerin Geerken-Thomas betonte, dass aus den zahlreichen guten Ideen jetzt dringend konkrete Projekte angestoßen werden müssen, die in den Gemeinden umgesetzt werden können. „Reden reicht nicht mehr, wir müssen handeln!“ Auf Anregung mehrerer Kreissynodaler wurde die Einsetzung eines Klimarates vorgeschlagen, der konkrete Projekte ausarbeiten und in den Gemeinden unterstützen soll. Die Synode beschloss die Einsetzung eines Klimarates ohne Gegenstimmen und benannte Personen für das neue Gremium.
Als konkreten Schritt verwies Kreispfarrerin Geerken-Thomas darauf, dass auch bei der Verpflegung der Synodalen auf nachhaltige Verköstigung geachtet wurde. Darauf will sie auch bei zukünftigen Synodentagungen Wert legen.
Zum Abschluss befasste sich die Synode mit Strukturveränderungen im Diakonischen Werk Wesermarsch und etlichen neuen Gesetzen, die die Landeskirche auf den Weg gebracht hatte. Hierüber berichtete Jost Richter als Präsidiumsmitglied der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ausführlich. Unter anderem kündigte er an, dass die kommende Tagung der Synode im Mai als Jugendsynode geplant ist und durch einen intensiven Austausch mit den benannten Jugenddelegierten aus allen sechs Kirchenkreisen geprägt sein wird. Der Oldenburgischen Kirche ist wichtig zu hören, welche Vorstelllungen und Anliegend die Jugendlichen für die zukünftige Entwicklung der Kirche haben.
Abschließend informierte Kreispfarrerin Geerken-Thomas die Synodalen darüber, dass Pfarrer Bernd Eichert aus Schwei und Schweiburg zum 1. Juli in den Ruhestand treten wird. Die Gemeinde Schweiburg wird daraufhin pfarramtlich mit der Gemeinde Jade und die Gemeinde Schwei mit der Gemeinde Rodenkirchen verbunden. Eine weitere Pfarrstelle verliert der Kirchenkreis durch den Weggang von Pfarrerin Sonja Brockmann aus den Gemeinden Altenesch und Bardewisch. Diese Gemeinden werden zukünftig allein von Pfarrer Jochen Dallas aus Lemwerder versorgt.

Blick ins Plenum; Alle Bilder: Dietmar Reumann-Claßen-Claßen

Blick ins Plenum

Fabian Dargel bei der Vorstellung der Gruppenergebnisse

Felix Rodenjohann von ansvar 2030

Kreispfarrerin Geerken-Thomas bei der Einführung ins Schwerpunktthema
